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Wednesday, September 14, 2005

Persische Impressionen

Wir verleben im Moment eine sensationelle Zeit hier im Iran. Derzeit wohnen wir ja bei Reza, dem iranischen Turkmenen, den wir in Ashgabat getroffen haben und in sein Staedtchen einlud. Er ist 30 und derzeit Uebersetzer (spricht sieben Sprachen) - und erzaehlt uns die abenteuerlichsten Geschichten. Zum Beispiel weiss ich jetzt, dass das einzige natuerliche Mittel, das das Immunsystem bei AIDS staerkt, Kamelmilch ist. Des Weiteren weiss ich, dass es Schamane gibt, die Dir Glueck und Erfolg bringen sowie Nervenleiden heilen koennen - bei Reza hat es funktioniert. Zudem war er selber mal Schamane - um "rein" genug zu sein, darfst Du drei Jahre kein Fleisch essen und keinen Sex haben zum Beispiel. Zudem hat er 40 Tage gefastet! Danach hatte er wohl bestimmte energetische Kraefte, dmit denen er zum Beispiel Kopfweh lindern konnte. Er moechte sich uebrigens ein Geraet kaufen, mit dem man Gold finden kann - man haelt es einfach ueber den Boden und es zeigt an, in welcher Tiefe was liegt - Wasser, Tunnel, andere Metalle - und eben Gold. Das Geraet will er von Dubai in den Iran schmuggeln - und es kostet bescheidene 12000 Dollar. Damit moechte er hier in Golestan (Nordoestliche Regin im Iran) - zugegeben ein Gebiet, das schon sehr lange von Hochkulturen bewohnt ist, nach wertvollen Reliquien oder Schmuck suchen. Zugegeben, das klingt nach einem ...interessanten... Typ, er ist aber eigentlich total nett und bodenstaendig. Er hat uns seiner ganzen Familie vorgestellt, die auch alle ganz herzlich sind. Seine Schwester hat eine sehr westlich gepraegte Einstellung - sie zeigt sich uns also ohne Kopftuch, schminkt sich, laeuft barfuss durch die Wohnung , spricht gut Englisch und kann sowieso der uebersteigerten Religioesitaet nichts abgewinnen. Reza hat auch erklaert, wie ein Teil der betraechtlichen Menge an Heroin ins Land kommt. Dressierte Adler legen eine Distanz von ca. 10 km von einem turkmenischen zu einem persischen Dorf nahe der Grenze zurueck! Alkohol wird mit Pferden durch die Berge geschleust...
Heute haben wir noch einer sehr netten Iranerin Deutsch beigebracht, was aeusserst amuesant war. Eigentlich lernt sie bei Reza seit ca 2 Monaten Deutsch, weil sie im naechsten Jahr in Duesseldorf Medizin studieren moechte. Man merkt immer erst, wie "schoen" die deutsche Sprache ist, wenn Auslaender sich damit abmuehen.
Noch ein Schmankerl zum Schluss: Die Zahl 21 heisst auf Persisch "Bist-o-yek"! Fast noch besser modifizierbar als Bishkek... Morgen machen wir uns auf den Weg nach Sari, um dort einen Zwischenstop einzulegen - von Gonbad nach Teheran sind es naemlich 500km - was hier ca. 10 Stunden anstrengende Fahrt bedeutet.

2 Comments:

Anonymous Anonymous said...

hallo hanno,
es scheint ja so, als ob es nicht nur in deutschland "interssante" leute gibt, sondern das diese überall auf der welt verteilt sind.
schön zu wissen, dass ihr immer noch gut aufgehoben seid und nicht so viel russisch sprechen, keine zigarrenaufbewahr-rollen benutzen müsst und viel von land/ländern und leuten erlebt.
das wetter in deutschland lässt immer stärker nach (regen und 13 grad), aber dass trüb keinen falls unsere wochenendstimmung (noch 2-3 stunden).
ein kleiner witz am rande:
du kennst doch die geschichte vom rotkäppchen und dem bösen wolf, der sich immer als rotkäppchens mutter verkleidet
rotkäppchen geht also eines tages durch den wald und sieht hinter einem busch ein kopftuch und zwei große augen
fragt das rotkäppchen: großmutter, warum hast du so große augen
antwortet der verkleidete wolf: mensch, kann man nicht mal mehr in ruhe ka..en?
lieben gruß von allen aus kölle
i.v. für alle (familie, freunde, bekannte, "saufkumpanen")
CLAUDIA

4:13 AM  
Blogger Moralist said...

Wir kommen hier bisher sogar sehr gut ohne Persisch aus - irgendwie verstaendigt man sich schon. Ihr habt doch sicher am Samstag ordentlich den FC gefeiert - Daumen druecken, dass es weiter so geht! Und ich hoffe fuer Euch, dass es vielleicht doch noch ein bisschen "Altweibersommer" geben wird. Viele Gruesse

10:53 AM  

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